Im Schweizer Private Banking zeigt sich aktuell ein scheuer Trend zu mehr Kostenbewusstsein. Robo-Advisors fordern die traditionellen Anbieter mit günstigeren Preisen heraus. FinGuide verfügt als unabhängiger Private-Banking-Spezialist über Daten sowohl bei den Preisen als auch bei den erzielten Renditen. In diesem Beitrag wollen wir uns der Frage widmen, welcher dieser beiden Faktoren den Anlegern mehr bringt.
Ein typisches Kundenbedürfnis
Lassen Sie uns dafür eine Musterkundin definieren, wie wir sie bei FinGuide konkret antreffen: Sie verfügt über ein Vermögen von drei Millionen Franken und möchte ihre Mittel in einem ausgewogenen Mandat anlegen. Dieses wollen wir grob definieren als Anlage mit einem Aktienanteil von maximal 60%. Da sie über keine besonders üppig ausgestattete Pensionskasse verfügt, wird der Anlageerfolg einen wesentlichen Einfluss auf ihren Lebensstil nach der Pensionierung haben. Der Kapitalstock soll möglichst für die Kinder erhalten bleiben. Nun steht sie vor der Frage, ob sie bei der Auswahl des Anbieters mehr auf tiefe Kosten oder auf bisher erzielte Renditen achten soll.
Kosten
Die Fokussierung auf die Kosten hat einen unschlagbaren Vorteil: Kosten sind für die Zukunft grundsätzlich absehbar. Günstige Anbieter bleiben im Allgemeinen längerfristig günstig. Und falls eine unangenehme Preiserhöhung ansteht, ist ein Konkurrent mit günstigen Preisen schnell gefunden. Was bedeutet günstig konkret? Die günstigsten Anbieter sind die so genannten Robo-Advisors. Die Gesamtkosten bei einem Robo-Advisor bestehen aus zwei Bestandteilen: Verwaltungsgebühr (idealerweise inklusive Depotgebühr und Transaktionskosten) und Produktkosten (Fonds/ETF). Robo-Advisors sind bei beiden Komponenten günstig: Die Verwaltungsgebühren liegen bei den günstigen Robo-Advisors um 0.5%-0.6% herum. Meistens werden ETFs mit tiefen Kosten eingesetzt. Wenn wir dafür ca. 0.2% budgetieren, ergibt dies Gesamtkosten von 0.7-0.8%. Damit spart unser Musterkunde gegenüber einem aktiven Vermögensverwalter etwa ein halbes Prozent pro Jahr an Kosten ein.
Anspruch der Anbieter
Die günstigen Vermögensverwalter verfolgen grundsätzlich einen passiven Investmentansatz. Sie versuchen also nicht, Referenzportfolios zu schlagen, sondern dank tiefen Kosten möglichst wenig gegenüber diesen definierten Benchmarks zu verlieren. Aktive Vermögensverwalter hingegen treten mit dem Anspruch an, einen definierten Vergleichswert zu übertreffen resp. eine bestimmte Überrendite gegenüber einem risikolosen Zinssatz zu erarbeiten. Gelingt ihnen das?
Rendite
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Vielen Banken und Vermögensverwaltern gelingt es nicht, ihre Benchmarks regelmässig zu übertreffen. Wer also Kunde bei einem dieser Anbieter ist, wäre bei einem Robo-Advisor besser aufgehoben. FinGuide legt bei der Auswahl der Banken und unabhängigen Vermögensverwalter, mit denen wir zusammenarbeiten einen starken Fokus auf die für die Kunden erarbeiteten Renditen. Es zeigt sich, dass es durchaus Privatbanken und unabhängige Vermögensverwalter gibt, die die Referenzzahlen häufiger übertreffen als verfehlen.
Hier ein Beispiel über die letzten 5 Jahre mit echten Zahlen für unsere Musterkundin, die Anfang 2013 drei Millionen in einer ausgewogenen Strategie angelegt hat. Als Benchmark verwenden wir den Durchschnitt ausgewogener Vermögensverwaltungsfonds von USB, CS und ZKB. Dies, weil es für eine ausgewogene Strategie in Schweizer Franken keinen «einzig korrekten» Benchmark bestehend aus Indizes gibt und wir uns hier nicht in der Diskussion darüber verlieren wollen.
Anbieter A | Anbieter B | Benchmark | |
---|---|---|---|
Nettorendite 2013 in % | 7.5 | 9.5 | 6.0 |
Nettorendite 2014 in % | 2.0 | 3.8 | 7.3 |
Nettorendite 2015 in % | -2.6 | 2.7 | -2.4 |
Nettorendite 2016 in % | -3.6 | 3.6 | 1.7 |
Nettorendite 2017 in % | 8.6 | 13.5 | 8.6 |
Nettorendite total in % | 11.8 | 37.3 | 22.6 |
Kapital nach 5 Jahren in CHF | 3'354'252 | 4'117'739 | 3'678'133 |
Fazit
Allein in den letzten 5 Jahren, die nicht zu den schwierigsten Börsenjahren gehörten, beträgt der Renditeunterschied zwischen einem unterdurchschnittlichen und einem sehr guten Vermögensverwalter ca. 25 Prozentpunkte. Kostenunterschiede von einem halben Prozent pro Jahr sind bei diesen Grössenordnungen wenig relevant. Konkret ist es sogar so, dass Anbieter A in der obigen Tabelle etwas teurer ist als der viel renditestärkere Anbieter B. Klar, eine gute Rendite in der Vergangenheit ist keine Garantie für eine gute Rendite in der Zukunft. Die Praxis zeigt allerdings deutlich auf, dass es bei der Fähigkeit, für die Kunden gute Renditen zu erwirtschaften, nachhaltige Unterschiede gibt. FinGuide sucht für seine Kundinnen und Kunden Top-Anbieter im Private Banking. Dank der umfassenden Datenbank, die Informationen über viele weitere Bereiche der Leistung der Anbieter beinhaltet, finden wir daraus den für Sie passenden Partner für die Vermögensanlage.
Mehr Infos finden Sie auf unserer Homepage.
Matthias Hunn
Geschäftsführer FinGuide AG
Mit über 30 Jahren Erfahrung in der Schweizer Finanzbranche gründete er im Mai 2017 die Schweizer Aktiengesellschaft FinGuide AG, welche Kundinnen und Kunden zuverlässig und professionell dabei unterstützt, die beste Privatbank oder den besten unabhängigen Vermögensverwalter zu finden.