Welche ist die beste Privatbank der Schweiz?

Die Antwort auf die Frage nach der besten Privatbank der Schweiz lautet nicht «Bank Meier» oder «Müller Privatbanquiers», denn Kunden haben unterschiedliche Bedürfnisse. Wir wollen uns deshalb hier mit den Beurteilungskriterien befassen und aufzeigen, worauf Sie bei der Auswahl der für Sie besten Schweizer Privatbank besonders achten sollten.

Dürfen wir Sie bei der Suche nach der für Sie besten Privatbank oder dem passenden unabhängigen Vermögensverwalter unterstützen? Dann erfassen Sie Ihre Bedürfnisse und lassen Sie sich kostenlos beraten.

Sind Renditen oder Kosten wichtiger bei einer Privatbank?

Worin besteht die Leistung einer Privatbank? Die meisten Anleger nennen an erster Stelle die erzielten Renditen: Ist die beste Privatbank diejenige mit den besten Renditen? Da sind wir bereits bei einem ersten Knackpunkt angelangt: Wie beurteilen Sie die Renditen?

  • Privatbanken geben ihre Renditen auf ihrer Website nicht bekannt. Abhilfe können Strategiefonds bieten. Diejenigen Privatbanken, die ihre Anlagestrategien auch als Anlagefonds anbieten, müssen die Renditen öffentlich ausweisen. Die Mehrheit der Privatbanken allerdings bietet solche Produkte nicht an, entsprechend sind die Renditen nicht öffentlich einsehbar.
  • Die Beurteilung der erzielten Rendite hängt immer von den eingegangenen Risiken ab. Risikoreiche Strategien bieten langfristig höhere Renditen als konservative Anlagen. Kurzfristig ist das Bild teilweise umgekehrt. Nur wer die Risiken kennt, kann die Rendite beurteilen. Auch Risikokennzahlen sind öffentlich nur verfügbar, wenn Anlagestrategien als Anlagefonds angeboten werden.
  • Das Risiko-Rendite-Verhältnis wird üblicherweise mit der Kennzahl Sharpe-Ratio berechnet. Aussenstehenden stehen allerdings die Grundlagen für die Berechnung der Sharpe-Ratio nicht zur Verfügung. Auch diese Zahl muss von der Bank verlangt werden.

Die Beurteilung der erzielten Renditen einer Privatbank ist für Aussenstehende kaum möglich, da die notwendigen Informationsgrundlagen fehlen.

In den letzten Jahren sind die Kosten immer mehr in den Fokus geraten und das ist gut so. Eine einseitige Fokussierung auf die Kosten führt allerdings dazu, dass Anbieter mit tiefen Kosten und Renditen zu gut aussehen. Die Kosten der Vermögensverwaltung sind der Preis für eine Leistung und die kann qualitativ sehr unterschiedlich ausfallen. Relevant für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit einer Privatbank ist die Nettorendite, d.h. die Rendite nach Abzug aller Kosten.

Welchen Beratungsumfang bietet eine Privatbank?

Die Unterschiede im Beratungsumfang von Privatbanken sind riesig. Deshalb ist es wichtig, dass sich Kunden vor der Auswahl eines Anbieters Klarheit über ihre Bedürfnisse verschaffen. Oft nachgefragte Beratungsthemen sind:

  • Liegenschaftenberatung
  • Steuerberatung
  • Vorsorgeberatung
  • Nachlassplanung
  • Koordination von Privat- und Geschäftsvermögen

Einfachere Anliegen können meistens von bankeigenen Beratern abgedeckt werden. Bei komplexeren Fragestellungen werden externe Spezialisten hinzugezogen. Die Faustregel lautet: Je grösser die Bank, desto breiter der Beratungsumfang. Kleine Anbieter konzentrieren sich teilweise fast vollständig auf die Vermögensverwaltung und -beratung. Ist die beste Privatbank diejenige mit dem grössten Beratungsumfang? Für die meisten Kunden ist das nicht so, denn der Beratungsbedarf ist erfahrungsgemäss auf ein oder zwei Spezialthemen beschränkt. 

Was bedeutet Fairness bei einer Privatbank?

Im Bankgeschäft liegt üblicherweise eine beträchtliche Informationsasymmetrie vor: Dem Berater stehen viel mehr Informationen zur Verfügung als dem Kunden. In dieser Situation besteht immer die Gefahr, dass den Kunden Produkte verkauft werden, die gut für den Verkäufer, nicht aber für den Käufer sind. Es braucht also Fairness und Anstand seitens der Bank. Die beste Privatbank muss deshalb die Gratwanderung zwischen Kundeninteressen und Bankinteressen beherrschen.

Privatbanken, die ihre Gewinne maximieren, nehmen Abstriche bei der Fairness vor. Sie geben ihren Beratern Anreize, möglichst viele margenträchtige Produkte in den Kundendepots zu platzieren. Unsere Erfahrung zeigt uns, dass Privatbanken im Familienbesitz mehr auf faire Geschäftspraktiken achten als börsenkotierte Banken. Inhabergeführte Banken haben einen längeren Horizont, da sie nicht jedes Quartal ihren Aktionären eine Gewinnerhöhung präsentieren müssen. Langfristiges Denken führt zu mehr Fokus auf Kundeninteressen als kurzfristige Gewinnmaximierung.

Gibt es öffentlich zugängliche Rankings von Privatbanken?

Ja, die gibt es, allerdings muss die Aussagekraft differenziert beurteilt werden.

  • BILANZ: Die Zeitschrift BILANZ prüft jedes Jahr ca. 80 Banken im Anlagegeschäft anhand eines konkreten Kunden. Die Beurteilung ist sehr ausführlich und umfasst hauptsächlich Kompetenz, Kosten und die Transparenz des konkreten Angebots. Die Beschränkung der Aussagekraft ist vor allem zwei Faktoren geschuldet:
    • Kann die Qualität einer Privatbank tatsächlich anhand des Vorgehens in einem einzigen Fall beurteilt werden?
    • Die erzielten Renditen der Banken werden nicht berücksichtigt.
  • firstfive/BILANZ: firstfive ist ein Unternehmen, dass sich auf die Verifizierung und Beurteilung von Renditen spezialisiert hat. Die besten Vermögensverwalter werden jedes Jahr auf Grund der firstfive-Daten in der BILANZ ausgezeichnet. Die Daten von firstfive sind hieb- und stichfest. Allerdings beteiligen sich bisher nur Universalbanken und unabhängige Vermögensverwalter an diesen Vergleichen. Privatbanken halten sich bedeckt.
  • Awards: Im Banking werden diverse Awards für besondere Leistungen vergeben. Bei den meisten dieser Auszeichnungen besteht das Geschäftsmodell darin, Awards gegen Bezahlung anzubieten. Oft hilft auch die Inanspruchnahme von kostenpflichtiger Beratung oder die Platzierung von Inseraten, um einen Award zu gewinnen. Deshalb sollten Awards mit grösster Vorsicht genossen werden, sie sind mehrheitlich nicht aussagekräftig.

Fazit

DIE beste Schweizer Privatbank für alle Kunden gibt es nicht. Die individuellen Kundenbedürfnisse müssen bei der Auswahl berücksichtigt werden. Wenn Sie sich überlegen, bei einer Privatbank Kundin oder Kunde zu werden, bestehen Sie auf folgenden Informationen:

  • Ausweis der Nettorenditen über mehrere Jahre in mehreren Risikoklassen.
  • Gibt es ein externes Audit dieser Renditezahlen? Oder werden die Strategien als Anlagefonds geführt?
  • Was ist in den ausgewiesenen Kosten drin und was nicht? Werden für eigene Produkte zusätzlich Vermögensverwaltungs- oder Beratungsgebühren verrechnet? Welche Margen gelten bei Fremdwährungstransaktionen?
  • Werden alle Beratungsthemen, die für Sie relevant sind, abgedeckt?
  • Wie werden die Boni der Kundenberater festgelegt? Lassen sich daraus potenzielle Interessenkonflikte ableiten?

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Geprüfte Privatbanken

FinGuide hat diverse Privatbanken geprüft. Bisher haben sich fünf für die Plattform von FinGuide qualifiziert.

Globalance Bank: Die Globalance Bank in Zürich ist die Pionierin für nachhaltige Anlagen. Keine andere Bank hat sich so konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.

Helvetische Bank: Die Helvetische Bank in Zürich verbindet die Flexibilität und Agilität eines unabhängigen Vermögensverwalters mit einer Banklizenz und fairen Konditionen.

Maerki Baumann: Maerki Baumann in Zürich ist zu 95% in Familienbesitz und entsprechend langfristig ausgerichtet. Unter den Privatbanken ist sie die Pionierin für Kryptoanlagen.

Rahn + Bodmer: Rahn + Bodmer in Zürich ist die älteste Privatbank der Schweiz, sie ist im Besitz von drei Familien mit persönlicher Haftung und langfristigem Geschäftshorizont.

Reichmuth & Co. Privatbanquiers: Reichmuth in Luzern, Zürich und St. Gallen ist der Inbegriff von unternehmerischem Handeln, die Teilhaber haften mit ihrem persönlichen Vermögen für die Bank.

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